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Jahreskreis

Als christliche Kindertagesstätte ist das Kirchenjahr mit seinen Feiern und Festvorbereitungen ein roter Faden, der die Atmosphäre des Hauses prägt.


Wesentliche Elemente sind:

  • Advents- und Weihnachtszeit

  • Maria Lichtmess

  • Fastenzeit und die Vorbereitung auf das Osterfest mit Abendmahlsfeier

  • Erntedankfest

  • Fest des heiligen Martin mit Martinsspiel und Laternenumzug

  • Fest des heiligen Bischof Nikolaus

 

Zu allen Festen erleben die Kinder anhand von Geschichten und Erzählungen aus der Bibel sowie der Gestaltung des Tagesablaufes mit verschiedenen Angeboten Wissenswertes über die Feste oder aus dem Leben der Heiligen.


Weitere Höhepunkte im Kindergartenjahr sind:

  • Kindergartenfahrt

  • Abschlussfahrt / Abschlussfeier für unsere Großen

  • Sommerfest unter einem von den Kinder gewählten Thema


Der Weihnachtsfestkreis (Der Beginn des Kirchenjahres)

 

 

1. Der Weihnachstfestkreis


Das Kirchenjahr beginnt mit dem 1. Adventssonntag.


Den Adventskranz und den Adventskalender als Symbole des Advents kennt jeder. Mit jedem Licht, das wir entzünden und mit jedem Türchen, das wir öffnen, kommt Weihnachten näher.


Am 6. Dezember feiert die Kirche das Fest des heiligen Nikolaus. Was hat eine falsch verstandene Pädagogik ihm nicht alles angetan: Erziehungshilfe und Geschenkeonkel. Dabei war Nikolaus am Anfang des 4. Jahrhunderts Bischof von Myra (in der heutigen Türkei) und setzte sich vehement für die ihm anvertrauten Menschen, besonders für die Kinder ein. Er nahm am Konzil von Nicäa teil, auf dem ein wichtiges Glaubensbekenntnis verabschiedet wurde.


Jetzt  wird es auch bald Weihnachten. Jedoch nicht schon am 24. Dezember. Auch wenn der Heilige Abend heute der wichtigste Weihnachtstag zu sein scheint (und die allermeisten Adventskalender auch nur 24 „Türchen" haben) feiern wir die Geburt Jesu, die Menschwerdung Gottes in einem kleinen Kind am 25. Dezember. Es wäre schön, die Geburt Jesu auch an seinem Geburtstag wieder „richtig" zu feiern.


Im Mittelalter begann das Jahr zeitweise am 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanias). Es ist das älteste Fest der Kirche, das kalendarisch festgelegt wurde; gefeiert wurde es seit dem 4. Jahrhundert - zunächst als Fest der Geburt des Herrn und der Taufe Jesu.

 

Später verlagerte sich der Inhalt zum Besuch der Weisen aus dem Morgenland. Auch wenn das Fest mit dem Gedenken an die Heiligen Drei Könige gefüllt wurde, bleibt es das Fest der Menschwerdung Gottes, des Kindes in der Krippe, das in dieser Welt erschienen ist - Epiphanias bedeutet „Erscheinung".


Schon seit dem 16. Jahrhundert ist der Brauch der Sternsinger bekannt; bis ins 20. Jahrhundert gingen Kinder armer Familien von Haus zu Haus und sammelten für sich; seit der Mitte des 20. Jahrhunderts sammeln Kinder für Entwicklungshilfeprojekte und bringen den Segen: C+M+B - Christus mansionem benedicat: Gott segne dieses Haus.


2. Der Osterfestkreis

Mit dem Palmsonntag beginnt die Heilige Woche, die Karwoche. Kara, das hieß im Althochdeutschen Klage, Trauer - und davon ist diese Woche geprägt. Sie beginnt mit der Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem, bei dem die Menschen ihm noch zujubelten.


Am Gründonnerstag denken wir an Jesu letztes Mahl mit seinen Jüngern, bei dem er die Worte sagte, die wir in unseren Eucharistiefeiern wiederholen. Grün-Donnerstag, das hat nichts mit der Farbe zu tun, sondern kommt von greinen, weinen. Gemeint waren die Büßer, die zu Beginn der Fastenzeit aus der Kirche vertrieben wurden und nicht an der Eucharistiefeier, sondern nur am Wortgottesdienst teilnehmen durften. Am Gründonnerstag wurden sie wieder aufgenommen.

 

Heute ist er geprägt von der Feier des letzten Abendmahls Jesu, der Einsetzung der Eucharistie. In vielen Kirchen erinnert man sich an diesem Abend auch daran, dass Jesus an diesem letzten Abend seinen Jüngern wie ein Sklave die Füße wusch.


Der Karfreitag, die Erinnerung an den Kreuzestod Jesu, wurde lange Zeit in der Kirche nicht mit Gottesdiensten begangen. Es wurde gefastet. In der Jerusalemer Gemeinde bildete sich ab dem vierten Jahrhundert dann die Tradition heraus, in einer Prozession an Jesu Kreuzweg und seinen Tod zu erinnern. Daran schloss sich allmählich ein Gottesdienst an.


Dann ist es endlich so weit: wir dürfen Ostern feiern, den Mittelpunkt, das wichtigste christliche Fest. Das Wichtigste? Ist das nicht Weihnachten? Bei uns hier ist das so: Weihnachten stellt alles in den Schatten - und Ostern läuft hinterher. Doch die Reihenfolge ist falsch: ohne Ostern, ohne Jesu Auferstehung hätten wir überhaupt keinen Grund, Weihnachten zu feiern. Ostern ist das älteste Fest, vermutlich das erste, das die Christen im Ablauf eines Jahres überhaupt gefeiert haben. Zuerst war jeder Sonntag Ostern, an jedem Sonntag wurde die Auferweckung Jesu gefeiert - und dann entstand die jährliche Osterfeier. Seit dem Konzil von Nicäa 325 einigten sich dann die meisten Kirchen auf einen Termin: Immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang: das war das Datum für das Osterfest. Ostern war lange Zeit der einzige Tauftermin im Jahr. Hier begann das neue Leben.


Die zu Ostern Getauften trugen eine ganze Woche lang ihre weißen Taufgewänder, die sie erst am ersten Sonntag danach wieder ablegten - deshalb also der Weiße Sonntag, an dem viele Gemeinden die Erstkommunion der Kinder feiern. Der vierte Sonntag der Osterzeit ist der Sonntag des Guten Hirten, an dem die Kirche auch den Weltgebetstag für die geistlichen Berufe begeht. (nach Monika Elsner - BuH)


Ostern dauert 50 Tage, reicht bis Pfingsten - so wie im Judentum zwischen Passahfest und dem Wochenfest 50 Tage lagen. Der fünfte und sechste Sonntag der Osterzeit bereiten mit Teilen aus der Abschiedsrede Jesu aus dem Johannesevangelium auf den Abschied vor, den wir am Donnerstag danach feiern: Christi Himmelfahrt - Abschied, aber auch ein neuer Anfang: Jetzt tragen die Jünger und Jüngerinnen die Botschaft von der Auferstehung weiter. Dass sie dabei nicht allein bleiben, das hatte Jesus ihnen versprochen. Am siebten Sonntag der Osterzeit geht es um die Bitte Jesu für die Jüngerinnen und Jünger.  

 

Zeit im Jahreskreis

An den ersten beiden Feiertagen im Juni wird ein Blick zurück geworfen. Das Fronleichnamsfest - am Donnerstag nach Dreifaltigkeit, 60 Tage nach Ostern oder auf den Tag genau zwei Monate nach dem Karsamstag - feiert die leibliche Gegenwart Christi in der Eucharistie. Es wird immer an einem Donnerstag gefeiert, um an den Gründonnerstag zu erinnern. In der Stille der Karwoche, am Abend vor dem Leiden und Sterben Christi, kann die Eucharistie nicht prunkvoll gefeiert werden, dies wird jetzt an Fronleichnam nachgeholt.